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Für mehr Sicherheit unterwegs sind Stoßdämpfer im Reisemobil wichtig. Deshalb schauen wir uns heute mal vier vernachlässigte Gesellen an – und rüsten unseren Dauertest-Campingbus mit Bilstein-Stoßdämpfern nach.
Viele Camper nutzen die Gewichtslimits ihrer Reisemobile restlos aus, vertrauend auf die Technik im Untergeschoss. Doch auch Stoßdämpfer altern, die Quittung gibt es dann beim nächsten Ausweichmanöver.
Stoßdämpfer sind ein Kuriosum. Jeder weiß, dass es sie gibt, keiner käme ohne sie ans Ziel. Doch wer beschäftigt sich schon mit ihnen?
Bei höhergelegten Allradcampern mag dieses Detail von Interesse sein, für BesitzerInnen eines Standardmobils indes gibt es spannendere Themen. Zudem sind die Dinger tief im Radkasten verborgen, zumeist schwarz getüncht, schmutzig obendrein. Und was machen die den lieben langen Tag? Stöße dämpfen, klar. Aber wie?
Zumeist, auch in diesem Fall, kommen Gasdruck-Stoßdämpfer zum Einsatz, sie arbeiten wie Hydraulikstoßdämpfer, verfügen aber auch über ein Gaspolster. "Der Gasdruck verhindert eine Verschäumung des Öls, wir nennen dies Kavitation, damit haben wir eine kraftschlüssige Dämpfung, somit spricht der Dämpfer sehr sensibel an", erklärt Jörg Hoffmann von Bilstein.
Dort werden seit den 1950ern Stoßdämpfer nach dem bekannten Muster gefertigt, die Ennepetaler sind als Erstausrüster wie auch im Motorsport eine feste Größe. Allerdings entwickelt und bietet die Marke mit dem blaugelben Logo stetig neue Modelle als Ersatz für verschlissene Originale. Parallel sind auch performante Dämpfer im Programm, deren innere Werte am maisgelben Äußeren erkennbar sind.
Und um genau solche, in diesem Fall speziell für Camper entwickelte "B6-Dämpfer" soll es heute gehen. Sie werden gerade in den promobil-Dauertester der Marke Malibu eingebaut. "Das ist tatsächlich ein RAL-Ton, 1006 nämlich", erklärt Jörg Hoffmann und hält einen der gelben Dämpfer in der Hand, knapp drei Kilo wiegt das für die Hinterachse gedachte Exemplar, die vorderen sind deutlich schwerer. Hier können Sie den Bilstein-Dämpfer bestellen.
Wir sind auf dem "Automotive Testing Papenburg": Hier hat Bilstein den wohl wichtigsten Standort der Entwicklungsabteilung, auf dem Prüfgelände sind diverse Marken aktiv. Auch die für den Ducato neu entwickelten Dämpfer wurden hier auf Herz und Nieren geprüft: Trotz aller Vorarbeit am PC lässt sich das klassische "Popometer" nicht ersetzen, die Prototypen mussten sich auf Asphalt, Beton und Kopfsteinpflaster beweisen.
Nun, mit rund 26000 gelaufenen Kilometern waren die Original-Dämpfer – montiert waren Exemplare des Herstellers Cofap, gebaut in Polen oder Brasilien – natürlich noch weit von der Verschleißgrenze entfernt. Dennoch zeigt sich ein deutlich spürbarer Zuwachs an Fahrstabilität. Denn die hohe Bauform und das stattliche Gewicht – für die Fahrversuche brachten wir den Malibu mit 3443 Kilo in den oberen Bereich seiner Möglichkeiten – decken jeden Unterschied gnadenlos auf.
Um so erstaunlicher, wie sich der 6,36 Meter lange Campingbus auf fiesen Wellen, auf denen er zuvor bis in den Anschlag federte, also "auf Block" ging, nach spätestens einem Hüftschwung beruhigt. Zu verdanken ist dies speziell der "Damp-Matic", die für kleine Dämpferbewegungen, also "geringe Amplituden", eine schwächere Dämpfung vorsieht als für große. Im Zentrum steht ein schwimmender Kolben, der je nach Amplitudengröße einen Bypass öffnet oder schließt, der Dämpfer wird umso straffer, je größer der Hub/Weg ist.
Die Steuerung erfolgt alleine durch die Strömungs- und Druckverhältnisse im Dämpfer, der die Wankbewegungen sehr effektiv begrenzt – das System funktioniert gänzlich ohne Elektronik oder Sensorik.
Selbst bei absurden Lenkbewegungen auf abgesperrter Teststrecke funktioniert das, sie bringen die 2,6 Meter hohe Fuhre deutlich weniger aus der Ruhe als zuvor. Und auch der Abrollkomfort über Kopfsteinpflaster oder Betonkanten verbessert sich erfreulich. Im Originaltrimm merkt man einfach, dass der Fiat ein Nutzfahrzeug ist, schon geringe Wellen in der Straße bringen ihn zum Stuckern und Vibrieren.
Nach dem Umbau ist das kein Thema mehr, nicht nur die Möbel im Heck wissen das zu schätzen! Zudem hat man, ohne dass dies zu sportiven Einlagen verleiten muss, ein direkteres, präziseres Ansprechverhalten der Lenkung, speziell enge Serpentinen lassen sich souveräner durchrollen.
Fahrspaß im Camper? Ja, das geht! Noch deutlicher wäre der Unterschied natürlich ausgefallen, hätte man einen älteren Camper dem Umbau unterzogen. Nach vielen Kilometern oder zehn, zwölf Jahren Urlaubsstress sind Stoßdämpfer oft am Ende ihrer Laufbahn angekommen. Weil aber der Verschleiß zumeist langsam abläuft, bemerkt man ihn nicht. Als Mensch hinterm Volant nimmt man den stetig schlechter werdenden Zustand der vier Jungs im Untergeschoss unbewusst hin. Höchste Zeit, ihrer zu gedenken.
Ein Stoßdämpfer-Tausch ist ein Fall für erfahrene Schrauber, im Zweifel sollten aber auch diese besser zur Fachwerkstatt gehen. Rund 3,5 Arbeitsstunden muss man kalkulieren, sofern nicht noch weitere Arbeiten wie das Erneuern von Manschetten an den Antriebswellen, der Tausch der Domlager oder ein Überholen der Bremsen anstehen. Zudem sollte nach jedem Wechsel der Stoßdämpfer eine Achsvermessung durchgeführt werden, für die man mit rund hundert Euro rechnen muss.
Ersatz auf dem Niveau der Originalteile bietet auch Bilstein. Ein Wechsel auf die "Performance-Ware" ist vor allem dann sinnvoll, wenn ohnedies ein Tausch ansteht. Bei Undichtigkeiten oder Durchrostungen etwa.
Alternativ kann man für mehr Fahrkomfort auch zu einem Luftfahrwerk greifen, das bei verschiedenen Anbietern erhältlich ist. Spezielle Dämpfungssysteme gibt es von Alko oder Goldschmitt. Die Federbeine beider Hersteller gibt es auch ausschließlich für die Vorderachse zu kaufen.
Diese Luftfeder-Umbauten müssen indes abgenommen und in den Papieren eingetragen werden. Bei den Stoßdämpfern von Bilstein ist das nicht notwendig, auch die Fahrzeughöhe ändert sich nicht. Hier darf man sich folglich ohne bürokratischen Stress am verbesserten Fahrkomfort des Ducato – für baugleiche Fahrzeuge von Citroën und Peugeot gilt das natürlich auch, Crafter und Sprinter folgen später – erfreuen.
Durchgeführt wurde der gezeigte Fahrwerksumbau mit Unterstützung von Bilstein sowie Jörg Hoffmann vom ATP (Automotive Testing Papenburg). Auf dem abgesperrten Testgelände sowie auf normalen Straßen in der Umgebung verschafften uns ausführliche Testfahrten einen umfassenden Eindruck vom Fahrverhalten. Den Einbau der Stoßdämpfer nahmen Oliver Drees und Andreas Neumann vor. Bei beiden, wie auch beim Leiter der Bilstein-Fahrversuche, Ralf Burdinski, und dem gesamten Werkstattteam bedanken wir uns für die Zusammenarbeit.
Fahrspaß im Camper? Ja, das geht! Noch deutlicher wäre der Unterschied natürlich ausgefallen, hätte man einen älteren Camper dem Umbau unterzogen. Nach vielen Kilometern oder zehn, zwölf Jahren Urlaubsstress sind Stoßdämpfer oft am Ende ihrer Laufbahn angekommen. Weil aber der Verschleiß zumeist langsam abläuft, bemerkt man ihn nicht. Als Mensch hinterm Volant nimmt man den stetig schlechter werdenden Zustand der vier Jungs im Untergeschoss unbewusst hin. Höchste Zeit, ihrer zu gedenken.
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